Wissenschaft um des Erkenntnisfortschritts willen, ist legitim, wichtig und führt zumeist, bei günstigem Vorankommen und Erreichen des erhofften Ziels – zumeist – zu hohen und höchsten Meriten; gleiches gilt auch für akademische Befassungen im Rahmen erteilter Drittmittel-Projekte.
Zahlreiche Persönlichkeiten, die seit dem Jahr 1901 an der Berliner Lessing Hochschule tätig waren und an ihr dozierten, waren solche von weltweiter Bekanntheit, unter diesen sechs Nobelpreisträger und zwei Friedensnobelpreisträger. Eine Vielzahl der Lessing-Gelehrten gehörten zum europäischen Establishment, zur politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich etablierten Elite oder waren aufstrebende Akademiker, von denen später bewundernd gesprochen wurde. Diese Persönlichkeiten und die mit diesen verbundenen Themen boten für das Bürgertum des Kaiserreichs und in den Friedensjahren der Weimarer Republik Anlass, Hörer der Bildungsangebote der Lessing Hochschule zu werden. Fern von Prüfungsregularien begaben sich die Hörer auf – zu einem nicht geringen Anteil – eigenmotivierte, in jedem Fall aber höchst interessante Erkundungen im Bereich des breitgefächerten wissenschaftlichen Spektrums der damaligen Zeit. Sie studierten an der Lessing Hochschule, gleichwohl sie dort kein Examen erwerben konnten und auch nicht wollten.
Hieraus ergaben sich spannende Überlegungen, die dazu führten, die Praxistauglichkeit akademischer Ansätze zu explorieren, d.h. zu probieren, was nicht selten außerhalb der Hochschule stattfand, sodass nicht Alles bekannt wurde, was mit Denkanstößen begann, die die Lessing-Dozenten vermittelten.
Mit der „Gesellschaft für anwendungsorientierte Lehre und Forschung“ hat sich das im Jahr 2023 gegründete „Lessing-Hochschulinstitut für akademische Praxisbezüge“ der Zusammenarbeit der Wissenschaft mit der „Welt außerhalb der Hochschulen und Universitäten“ zugewandt. Es handelt sich beim heutigen Lessing-Hochschulinstitut um eine künftig mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattete Institution, die im nationalen und internationalen Bereich Kooperationsverhältnisse eingeht.
Diese Zusammenarbeit soll auch dazu führen, dass die von Partnern, die zum Kreis der privatwirtschaftlich strukturierten Unternehmen des Hochschulinstituts gehören, entwickelten und finanzierten Konzeptstudien eine u.a. von Banken, Förderinstituten, Bürgschaftsausschüssen und öffentlichen Einrichtungen akzeptierte, inhaltlich tiefgreifende und interessenbezogen unabhängige Beglaubigung durch wissenschaftliche Expertisen und Machbarkeitsstudien erfahren.
Darüber hinaus geht es auch um eine Weitung oder eine Verengung des Fokus, um so zu optimalen und verantwortbaren Aufgabenerledigungen zu gelangen. Dies kann unter anderem dadurch geschehen, dass Konzeptmodifikationen durch Dritte angeregt und von diesen, gern im Zusammenwirken mit dem Lessing-Hochschulinstitut als Mitgesellschafterin, realisiert werden, die sodann die Attraktivität der ursprünglichen Ausgangslage deutlich erweitern und die Nachfrage beziehungsweise die Akzeptanz des Ursprünglichen – um zahlreiche Potenzen gesteigert – erhöhen.
Umwelttechnologien sind ein Gebot unserer Zeit. Aber auch die geisteswissenschaftlichen Reflektionen sind von erheblicher Bedeutung, um die Einbettung des technisch-naturwissenschaftlich Machbaren nicht von dem zu beachtenden Kontext abzukoppeln, der eine verantwortungsbereite Gesellschaft ausmacht. Daher stellt das Lessing-Hochschulinstitut „fremden Hochschulen“ Lehrkapazitäten für ein Studium generale als einen der intellektuellen Institutsbeiträge zur Verfügung. Die Attraktivität der Lessing-Bildungsprogramme ist so hoch einzuschätzen, dass diese – trotz des Fehlens von restriktiven Bedingungen – auch in Zeiten multimedialer Konkurrenz bestens besucht werden dürften.
Eine nicht geringe Anzahl an privatwirtschaftlichen Unternehmen, die an der Kooperation mit dem akademischen Raum interessiert sind, bietet dem ebenfalls marktwirtschaftlich verfassten Lessing-Hochschulinstitut Gewinnbeteiligungen u.a. durch Einräumung einer gesellschaftsrechtlichen Stellung in deren Kreis der Kapitalgeber an, die das Institut zu seiner diversifiziert ausgerichteten Aufgabenwahrnehmung und -umsetzung ebenso benötigt, wie Zuwendungen von privater und öffentlicher Seite.
Derzeit befasst sich das Lessing-Hochschulinstitut mit zur Umsetzung bereitstehender Konzeptansätze der weitestgehenden Vermeidung von CO2-Belastungen der Luft und zur Vermeidung von Verunreinigung der Erdböden und Meere bei der Abfallentsorgung von Kunststoff- und insbesondere Plastikabfällen der Industrie und der Privathaushalte sowie bei der „Entsorgung“ von Fahrzeugreifen und industriellen Förderbändern, wie sie u.a. im Bergbau Verwendung fanden und finden. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist zusagbar und insofern ist die Realisierung der vorliegenden Konzepte dringend angezeigt.
Die Zusammenarbeit mit einer staatlichen deutschen Technischen Universität und über diese mit einer Exzellenstatus besitzenden deutschen Forschungsinstitution aus dem Kreis der Leibniz-Institute wird vertraglich angestrebt und befindet sich im Sommer 2023 im Verhandlungsstadium.
Mit dem Robert Boyle Institut aus Jena werden zahlreiche der dortigen Projekte bearbeitet, wobei es das Lessing-Hochschulinstitut im Beauftragungsweg übernommen hat, den Wahrnehmungsgrad dieser Vorhaben und der entwickelten Lösungswege innerhalb der deutschen Ministerialbürokratie zu erhöhen. Das Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Robert Boyle Institut und dem Lessing-Hochschulinstitut besteht darin, die Jenaer Vorhaben so zu strukturieren, das diese Teil der praktischen Beiträge der deutschen Außenpolitik beziehungsweise des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und anderer Institutionen werden.